Hohe Brustdichte


Brustdichte

Die Brustdichte ist anlagebedingt bei jeder Frau verschieden und ändert sich bei vielen Frauen im Laufe des Lebens. Meist ist sie in jungen Jahren relativ hoch und nimmt nach der Menopause deutlich ab. Bei manchen Frauen bleibt die Brust zeitlebens relativ dicht.

Die Brustdichte wird an Hand der Mammographie bestimmt und in vier Stufen unterteilt.

ACR (American College of Radiology)-­Kriterien:

  • ACR 1: fetttransparent (gut durchsichtig, gut beurteilbar)
  • ACR 2: mit fibroglandulären Strukturen (mäßig durchsichtig)
  • ACR 3: inhomogen dicht (was bereits kleine Herde verdecken kann)
  • ACR 4: extrem dicht (die Sensitivität der Mammographie ist eingeschränkt)

Nur wenige Frauen haben eine hohe Brustdichte entsprechend ACR4 (vor den Wechseljahren < 10% aller Frauen, danach < 5% aller Frauen).

Dichtes Brustgewebe -­ leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko

Das Brustkrebsrisiko ist bei sehr dichtem Brustgewebe entsprechend ACR4 mäßig erhöht und auch bei einer Dichte von ACR3 leicht erhöht.

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Dichtes Brustgewebe

Bereits bei einer Brustdichte ACR3 ist es möglich, dass kleinere Tumoren (<1cm) in der Mammographie nicht gesehen werden können. Bei einer extrem dichten Brust ACR4 ist die Sensitivität der Mammographie deutlich eingeschränkt, d.h. auch größere Veränderungen können eventuell nicht gesehen werden.

Gerade Frauen mit dichten Brüsten (ACR4 und ACR3) haben jedoch ein etwas erhöhtes Brustkrebsrisiko, bräuchten also eher eine besonders sichere Früherkennung. Deshalb wird empfohlen, dass sie ergänzend zur Mammographie einen Ultraschall (Sonographie) durchführen lassen.

Auch eine MRT-­‐Untersuchung könnte als Ergänzung erwogen werden. Diese sehr sensitive Methode hat jedoch den Nachteil, dass insbesondere in dichten Brüsten sich auch harmlose Befunde auffällig darstellen können. Somit zieht eine Kernspintomographie sehr oft Kontrolluntersuchungen nach sich, die wiederum zu Beunruhigungen führen.

Die Mammographie ist auch bei Frauen mit dichter Brust wertvoll, da z.B. nur hier Mikroverkalkungen gefunden werden können. Wahrscheinlich lässt sich der Wert dieser Röntgenuntersuchung noch steigern, wenn als Verfahren die Tomosynthese (eine Schichtuntersuchung) angewandt wird.

Die Früherkennung sollte also insbesondere bei Frauen mit hoher Brustdichte individuell abgestimmt werden, angepasst an das persönliche Krebsrisiko und das Sicherheitsbedürfnis.

Allgemeine Empfehlung für Frauen mit dichtem Brustgewebe und ohne weitere Risiken

Ab dem 50.sten Lebensjahr wäre eine jährliche Sonographie (Ultraschall) als Ergänzung zur Mammographie alle 2 Jahre ideal. Jüngere Frauen könnten z.B. mit 40 Jahren eine Basismammographie anfertigen lassen. An dieser kann unter anderem die Brustdichte bestimmt werden. Im weiteren wären bis zum 50.sten Lebensjahr jährliche Ultraschalluntersuchungen ausreichend. Bei hohem Sicherheitsbedürfnis können jedoch auch ab dem 40.sten Lebensjahr Mammographien alle 2 Jahre angefertigt werden.